Stellen Sie sich vor: Sie sprechen eine Sprache, die niemand sieht
Stellen Sie sich jemanden vor, der sein ganzes Leben in derselben Stadt gelebt hat, zu Hause die Sprache seiner Gemeinde spricht, sie seinen Kindern beibringt und die Traditionen dieser Gemeinde pflegt. Doch wenn er draußen unterwegs ist, spiegelt sich nichts davon im öffentlichen Raum wider – weder auf Verkehrsschildern, offiziellen Dokumenten noch in öffentlichen Gebäuden. Es ist, als ob seine Sprache und damit auch seine Identität nicht existieren würden.
Dies ist die alltägliche Realität für viele Minderheitengruppen in Europa. Trotz ihrer langen Geschichte und tiefen Verbundenheit mit ihren Regionen bleiben ihre Sprachen im öffentlichen Leben unsichtbar. Dies ist kein abstraktes Problem – es beeinflusst, wie Menschen ihren Platz in der Gesellschaft wahrnehmen, insbesondere in Ländern wie Polen und Litauen, wo die Sichtbarkeit von Sprachen sehr reale Formen annimmt.
Für Minderheiten ist Sprache kein bloßes Beiwerk. Sie ist das Herz der Gemeinschaft, ein Zeichen von Identität und Kontinuität. Verschwindet sie aus dem öffentlichen Raum, ist die Botschaft klar: „Ihr gehört nicht hierher.“