Am 23. April hat die Europäische Union zwei der größten Namen der modernen Technologiebranche – Apple und Meta (die Muttergesellschaft von Facebook, WhatsApp und Instagram) – zur Rede gestellt und ihnen hohe Geldstrafen auferlegt, weil sie im digitalen Sandkasten nicht fair gespielt haben.

Was ist mit den Bußgeldern? Kein Kleingeld

Apple muss 500 Millionen Euro (rund 570 Millionen US-Dollar) zahlen, weil es App-Entwicklern die Möglichkeit untersagt, Sie, die Benutzer, über günstigere Optionen außerhalb des App Store zu informieren.

Meta wurde mit einer Strafe von 200 Millionen Euro (rund 228 Millionen US-Dollar) belegt, weil es die Benutzer – also Sie – vor die Wahl stellte, entweder für werbefreies Facebook/Instagram zu bezahlen oder ihre Daten für die Verfolgung von Anzeigen preiszugeben.

Dieser Schritt ist Teil eines größeren Plans, der als „ Digital Markets Act“ (DMA) bekannt ist – das neue Regelwerk der EU, das Big Tech daran hindern soll, Benutzer an ihre Systeme zu binden und die digitalen Märkte zu monopolisieren.

Was hat Apple also tatsächlich getan?
Wer schon einmal ein iPhone benutzt hat, weiß, dass Apple seine Nutzer unbedingt in seinem App Store-Universum halten möchte. Doch die EU wirft Apple vor, eine Grenze überschritten zu haben: Entwickler wurden daran gehindert, Nutzer darüber zu informieren, dass es anderswo günstigere oder bessere Angebote gibt. Das ist, als würde man einen Filmliebhaber zwingen, im Kino Popcorn zu kaufen, ohne ihm auch nur zu sagen, dass es gegenüber ein Geschäft gibt, das dasselbe günstiger verkauft. Ein klares Beispiel, oder?

EU-Regulierungsbehörden werfen Apple vor, „unfaire Regeln“ für Entwickler geschaffen zu haben. Und das ist nach dem DMA ein No-Go. Apple hat nun 60 Tage Zeit, dies zu beheben, sonst drohen dem Unternehmen noch höhere Bußgelder.

Apple reagierte bereits mit der Begründung, man habe bereits zahlreiche Änderungen vorgenommen, um die Vorschriften einzuhalten, und dafür „Hunderttausende von Entwicklungsstunden“ investiert. Die EU hingegen bemängelt, dass dies nicht ausreiche.

Metas „Zahlen oder verfolgt werden“-Strategie geht nach hinten los
Kommen wir nun zu Meta. Kürzlich wurde in Europa eine Option eingeführt : Entweder zahlt man mindestens 10 Euro pro Monat, um Facebook oder Instagram werbefrei zu nutzen, oder Meta lässt die eigenen Aktivitäten für personalisierte Werbung tracken. Die EU hält sich jedoch dagegen. Regulierungsbehörden argumentieren, dass diese Regelung „ den Nutzern keine echte Freiheit gibt, der Datenverfolgung zu widersprechen “. Laut EU-Recht bedeutet echte Zustimmung, dass man den Dienst nutzen kann, ohne extra zahlen zu müssen, nur um seine Privatsphäre zu schützen.

Meta betont, dass man versucht, die Vorschriften einzuhalten und hat sogar eine neue Option eingeführt, die Nutzern „weniger personalisierte“ Werbung statt gar keiner anzeigt – die Europäische Kommission prüft dies jedoch noch. Metas Top-Manager für globale Angelegenheiten, Joel Kaplan, argumentierte, die EU-Regeln seien unfair und warf Brüssel vor, erfolgreiche US-Unternehmen zu benachteiligen, während europäische und chinesische Unternehmen durchkommen. Und, um ehrlich zu sein, die Schattenseite ist real.

Warum das für junge Europäer wichtig ist.
Sie denken vielleicht: „Okay, aber was bedeutet das für mich?“ Genau das ist der Punkt: Diese Regeln sollen Ihnen mehr Kontrolle über Ihre Daten geben. Sie sollen verhindern, dass Tech-Giganten im Hintergrund zwielichtige Machenschaften begehen – wie etwa günstigere Optionen zu verstecken oder Ihre Daten zu manipulieren.

Wenn Sie kreativ tätig sind, entwickeln oder ein kleines Unternehmen führen, könnte dies einen gerechteren Zugang zu digitalen Tools und Zielgruppen ermöglichen. Und für die breite Öffentlichkeit oder alle anderen? Es geht um Transparenz, Auswahl und Freiheit in der digitalen Welt, in der wir täglich leben.

In einer Erklärung sagte Henna Virkkunen, eine der führenden Digitalexpertinnen der EU, der Sinn des DMA sei einfach: „Sicherzustellen, dass die Bürger die volle Kontrolle über ihre Daten haben und Unternehmen frei mit ihren eigenen Kunden kommunizieren können.“

Was kommt als Nächstes?
Sowohl Apple als auch Meta wollen Berufung einlegen. Die Sache ist also noch lange nicht vorbei. Aber sie markiert einen Wendepunkt: Die EU lässt die großen Tech-Konzerne nicht länger die Regeln bestimmen. Die europäischen Regulierungsbehörden sagen jetzt: „Spielt fair – oder zahlt!“ Und da bereits weitere Ermittlungen laufen, dürften wir uns nicht wundern, wenn bald weitere Bußgelder gegen andere Digitalgiganten verhängt werden.

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