Die Haferlandwoche 2025, die Anfang August in mehreren sächsischen Dörfern in Siebenbürgen stattfand, war auch in diesem Jahr wieder Gastgeber des Treffens des Rumänisch-Deutschen Forums für bilaterale Zusammenarbeit, einer Veranstaltung, die Diplomaten, Lehrer, Journalisten und Vertreter der deutschen Gemeinden in Rumänien und Deutschland.

Das Thema der diesjährigen Ausgabe: Wie ist der aktuelle Stand des Deutschunterrichts in Rumänien und welche realen Chancen bestehen, dass er sich weiterentwickelt? Als Gast präsentierte die außerordentliche Professorin Liana Iunesch von der „Lucian Blaga“-Universität in Sibiu eine Studie, die großes Interesse und Emotionen weckte. beide.

Eine „wahre und gerechte“ Erziehung. Das Erziehungsziel europäisch

Ausgangspunkt der Rede war ein historischer Bezug – die Worte von Bischof Friedrich Teutsch, die er 1891 bei der Eröffnung des Evangelischen Pädagogischen Seminars in Sibiu sprach: „Echte und rechte Bildung“. Diese Idee wurde zum roten Faden der Präsentation, in der die Bildung in der deutschen Sprache nicht nur als Wissensvermittlung, sondern auch als Charakterbildung, unabhängiges, kritisches Denken und Offenheit für Pluralismus.

So zeigt Liana Iunesch auf, dass das von Friedrich Teutsch vor über 100 Jahren formulierte Bildungsziel, eigenständiges Denken zu formen, um die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen und die Zukunft zu sichern, nahezu identisch ist mit der Definition von qualitativ hochwertiger Bildung, die im Kommuniqué der Europäischen Kommission zur Bildungspolitik nach Lissabon formuliert wurde. 2020.

Dozent Iunesch betonte, dass deutschsprachige Schulen Räume des multikulturellen Zusammenlebens seien – und bleiben müssten – mit einem hohen Niveau an akademischen Anforderungen und sprachlichen Kompetenzen, wo die Ausbildung nicht nur auf Sprache, sondern auch auf Werten basiere. Diese Institutionen, manchmal die einzigen Brücken der Kontinuität zwischen sächsischer Tradition und moderner rumänischer Gesellschaft, trügen wesentlich zum Aufbau einer europäischen Identität bei. inklusive.

Deutsche Schulen, Brücken zwischen WELTEN

Über die Fakten und Zahlen hinaus ist das Fazit der Studie einfach und eindeutig: Über Generationen hinweg waren deutschsprachige Schulen mehr als nur Bildungseinrichtungen. Sie waren Orte, an denen der Charakter geformt, freies Denken gefördert und ein in Europa einzigartiges kulturelles Erbe bewahrt wurde. Ost.

Die Lehrer waren anspruchsvoll, aber nah an den Schülern. Der Unterricht drehte sich nicht nur um das Fach, sondern auch um Werte: Respekt, Disziplin, Neugier und kritischer Geist. Und das alles in zwei Sprachen: Deutsch und Rumänisch, gemeinsam. Ein Modell des Zusammenlebens, wie es in anderen Ländern selten zu sehen ist. Länder.

Die heutigen Probleme: zu wenige Lehrer, zu viele Hindernis

Doch die Realität des Jahres 2025 ist nicht mehr wie die Vergangenheit. Liana Iunesch schlug Alarm: Es wird immer schwieriger, deutsche Lehrer zu finden, die bereit sind, an Mittel- und Oberschulen zu unterrichten. Viele Absolventen entscheiden sich für eine Tätigkeit im Umweltbereich. Privat.

Und im Bildungswesen gibt es weiterhin unbesetzte Stellen, veraltete Lehrbücher und Eltern, die um einen Platz in einem Unterrichtsraum kämpfen. Deutsch".

Ein weiteres Problem: die erdrückende Bürokratie. Gute Initiativen gehen im Papierkram unter, und Lehrer erhalten zu wenig Unterstützung, wenn sie Innovationen schaffen.

Die deutsche Sprache – eine Chance für die Zukunft, kein Relikt

Die auf dem Forum vorgestellte Studie betonte den praktischen und symbolischen Wert der deutschen Sprache in Rumänien: Sie ist nicht nur eine Minderheitensprache, sondern eine strategische Ressource, die Studierenden Zugang zu Stipendien, Auslandsstudien, gut bezahlten Jobs und vor allem einer Berufsausbildung bietet. solide.

Deutschsprachige Schulen können – bei intelligenter Förderung – zu Kompetenzzentren einer modernen, europäischen Bildung werden, tolerant.

Dies war die Botschaft des eingeladenen Experten, der mehrere Studien auf diesem Gebiet durchgeführt hat. Es geht um eine Bildung, die verbindet, nicht trennt. Um eine Sprache, die Brücken baut, nicht Wände.

Und die Frage bleibt: Werden wir es schaffen, dieses Erbe am Leben zu erhalten, oder werden wir es wie so viele andere wertvolle Dinge aussterben lassen? Die Antwort hängt vom Willen der Behörden ab, aber auch vom Engagement der Gemeinden.

Denn eine gute Schule ist nicht nur eine Frage der Noten, sondern auch des Gedächtnisses, des Selbstvertrauens, Zukunft.

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