Artikel von Andrea Scordino – Journalist, Fanpage.it

68 Prozent der Europäer sind der Meinung, die EU sollte ihre Bürger stärker vor globalen Krisen und Sicherheitsbedrohungen schützen. Dies geht aus einer Eurobarometer-Umfrage hervor, die das Europäische Parlament zwischen Mai und Juni 2025 durchgeführt hat. Für die Umfrage des Forschungsinstituts Verianin wurden über 26.000 europäische Bürger aus allen 27 Mitgliedstaaten befragt. Die Forderung nach mehr Schutz vor globalen Krisen und Sicherheitsrisiken geht mit dem Ruf nach einem Gefühl der Einheit unter den Mitgliedstaaten einher: 90 Prozent wünschen sich ein stärker zusammenhaltendes Europa, und 77 Prozent wollen, dass Europa mehr Instrumente zur Bewältigung globaler Herausforderungen erhält (unter den Italienern steigt dieser Prozentsatz auf 85 Prozent).

Um weltweit eine größere Wirkung zu erzielen, sollte die Europäische Union laut den Befragten in Verteidigung und Sicherheit investieren (37 %, Italiener 29 %) und der Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit mehr Aufmerksamkeit schenken (32 %, Italiener 28 %).

Was die Rolle der EU-Institutionen wie des Europäischen Parlaments angeht, sind sich die Bürger darüber im Klaren, auf welche Politikbereiche sich das Parlament konzentrieren sollte: Die Bekämpfung von Inflation, steigenden Preisen und Lebenshaltungskosten steht an erster Stelle (41 %); anschließend sollte das Parlament mehr Entscheidungsbefugnis in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen haben (34 %). Dieses Thema spiegelt sich in ReArm Europe wider, dem von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, vorgestellten Plan, der die Mitgliedstaaten mit der Beschaffung von Rüstungsgütern betraut, um im Falle einer Bedrohung Europas eine strategische militärische Reaktion zu stärken. Schließlich sollte das Parlament eine bedeutendere Rolle bei der Verabschiedung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung spielen (31 %). Die Italiener bestätigen den europäischen Trend: Für 46 % der Befragten hat die Senkung der Inflation und der Lebenshaltungskosten nach wie vor Priorität für das Europäische Parlament.

Was die Befugnisse und Verantwortlichkeiten betrifft, wünschen sich 91 Prozent der Europäer ein Parlament mit umfassenderen Befugnissen und Instrumenten zur Überwachung der Ausgabenkapazität der EU. Gemäß den wichtigsten europäischen Verträgen, die die Zuständigkeiten innerhalb der Institutionen regeln, genehmigt das Europäische Parlament gemeinsam mit dem Staatsrat die Haushaltsmittel für das Folgejahr, während die Verwaltung des Jahreshaushalts der Europäischen Kommission übertragen wird; die Kontrolle der ordnungsgemäßen Verwendung der Mittel verbleibt beim Europäischen Rechnungshof.

Die Studie zeigt, dass die Europäer besonders sensibel auf demokratische Werte reagieren: 85 % sind der Meinung, dass die Vergabe von EU-Mitteln an die Einhaltung demokratischer Grundsätze durch die Mitgliedstaaten geknüpft werden sollte.

72 Prozent der Befragten geben an, dass das Handeln der EU ihren Alltag beeinflusst, und die Hälfte der Befragten (50 Prozent) hat eine positive Meinung dazu (in Italien sind es 63 Prozent). Darüber hinaus glauben 73 Prozent, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat, insbesondere in Bezug auf Frieden, Sicherheit, zwischenstaatliche Zusammenarbeit und Wirtschaftswachstum.

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