Artikel von Annalisa Girardi – Journalistin, Fanpage.it

Was tut die Europäische Union für den grünen Wandel? Grüne Politik stand zwar in der letzten Legislaturperiode im Mittelpunkt, doch mit den Wahlen 2024 hat das neue politische Gleichgewicht die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel und für ökologische Nachhaltigkeit teilweise revidiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass Brüssel das Projekt des Übergangs zu einem nachhaltigeren Modell aufgegeben hat. „Die Energiewende gehört den Menschen und kann nur von ihnen, mit ihnen und für sie erreicht werden. Viele sorgen sich jedoch um ihre Arbeitsplätze und die damit verbundenen Veränderungen. Wir hören auf diese Sorgen, um sicherzustellen, dass wir angemessen darauf eingehen, indem wir Unterstützung am Arbeitsplatz bieten, neue Kompetenzen entwickeln und die Wirtschaft diversifizieren. Gemeinsam können wir einen gerechten Übergang gewährleisten“, kommentierte EU-Energiekommissar Dan Jørgensen.

Natürlich kann dieser Prozess von Region zu Region stark variieren, wie die Europäische Kommission in einem Artikel mit einer Liste der verschiedenen laufenden Initiativen erklärt. So benötigen beispielsweise Regionen, die historisch vom Kohlebergbau abhängig waren, eine spezifische Strategie, während Inseln – mit ihren einzigartigen Lebensbedingungen und Umständen – eine andere benötigen.

Betrachten wir den ersten Fall. Während Kohle traditionell einen erheblichen Teil unseres Energiemixes ausmachte, ist die Abhängigkeit von diesem fossilen Brennstoff in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Zwischen 2018 und 2023 sank sie um rund 40 %. 2022 war ein entscheidendes Jahr: Solarenergie überholte Kohle als primäre Energiequelle. Beim Übergang zu nachhaltigeren Alternativen ist es natürlich wichtig, die Regionen zu unterstützen, deren Wirtschaft stark von Kohle abhängig war, um Arbeitsplatzverluste und die allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Wandels abzumildern. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Kommission die Initiative „Kohleregionen im Wandel“ ins Leben gerufen, die eine Reihe speziell konzipierter Unterstützungsmaßnahmen umfasst.

Und dann ist da noch das Problem der Inseln, deren Energieversorgung zwangsläufig komplexer ist als auf dem Kontinent. Zur Europäischen Union gehören 2.400 Inseln mit etwa 20 Millionen Einwohnern. Viele dieser Inseln haben aufgrund ihrer geografischen Lage Zugang zu verschiedenen erneuerbaren Energiequellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft. Sie haben jedoch häufig mit infrastrukturellen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, sodass diese Gebiete weiterhin weitgehend von importierten fossilen Brennstoffen abhängig sind. Aus diesem Grund hat die Kommission die Initiative „Saubere Energie für EU-Inseln“ ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ist, einen langfristigen Rahmen zur Unterstützung der Produktion sauberer Energie zu schaffen.

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