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Die Initiative führt außerdem strenge Maßnahmen zum Schutz Minderjähriger in der virtuellen Welt ein, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem die EU im Juli eine App auf den Markt bringt, die eine Altersüberprüfung ermöglicht, ohne personenbezogene Daten zu erfassen.

„Dieses Gesetz zum Schutz Minderjähriger im Bereich der Dienste der Informationsgesellschaft ist für die Zukunft unserer Kinder von entscheidender Bedeutung. Es ist das Ergebnis zweijähriger Arbeit meiner Kollegen und intensiver Konsultationen mit Eltern, NGOs, IT-Spezialisten, Psychologen und Pädagogen. Es ist eine starke Antwort auf die Notwendigkeit eines echten Kinderschutzes in einer zunehmend gefährlichen digitalen Umgebung“, sagte Nicoleta Pauliuc.

Der Gesetzesvorschlag wurde erstmals im Jahr 2023 vorgelegt, als Rumänien zu den ersten europäischen Ländern gehörte, die das Thema Online-Erwachsensein und digitale Mündigkeit auf die Ebene einer nationalen öffentlichen Debatte brachten.

Der europäische Kontext ermöglicht nun dessen Umsetzung. Die EU wird im Juli 2025 eine Altersverifizierungs-App einführen, die eine Altersbestätigung ermöglicht, ohne dass personenbezogene Daten an Plattformen weitergegeben werden. Darüber hinaus steht das Thema „digitale Reife“ auf der Tagesordnung des Treffens der EU-Digitalisierungsminister im Juni 2025, und Rumänien hat die Möglichkeit, einen europäischen Standard zu unterstützen, der dem durch dieses Gesetz geförderten Standard entspricht.

„Rumänien kann und muss eine aktive Rolle bei der Schaffung eines europäischen Standards für digitale Reife spielen. Ich habe bereits die Anfrage an das Ministerium für Wirtschaft, Digitalisierung, Unternehmertum und Tourismus sowie an das Außenministerium gerichtet, damit unser Land diese Vision auf europäischer Ebene unterstützt“, fügte Pauliuc hinzu.

Das neue Gesetz schlägt vor:

Festlegung des Alters der digitalen Mündigkeit auf 16 Jahre;

Zugang zu Plattformen und Erstellung persönlicher Konten nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten;

Das Recht der Eltern, die Konten ihrer Kinder zu sperren oder zu löschen und den Zugriff auf schädliche Inhalte einzuschränken;

Klare Verpflichtungen für Plattformen (wie Filterung, Kennzeichnung von Alterskategorien, Sperrung unbefugten Zugriffs und Verbot gezielter Werbung, die sich an Minderjährige richtet);

Ausnahmen für autorisierte Bildungsplattformen;

Feste Strafen, darunter umsatzproportionale Geldbußen und die Aussetzung der Tätigkeit von Anbietern, die sich nicht an das Gesetz halten.

Die Gesetzesinitiative zielt nicht nur auf sehr große Plattformen (VLOPs) ab, sondern hat einen breiteren Anwendungsbereich, der auch Dienste der Informationsgesellschaft umfasst – von kleinen sozialen Netzwerken und Content-Sites bis hin zu Banking-Apps und Online-Spielen.

Rumänien ist wie der Rest Europas mit einer Explosion gefährlicher Phänomene im digitalen Umfeld konfrontiert: virale Herausforderungen, Zugriff auf pornografische und gewalttätige Inhalte, Konsum verbotener Substanzen, Mobbing, Betrug und Bildschirmsucht.

Internationale Studien bestätigen: Jugendliche sind aufgrund der unkontrollierten Konfrontation mit schädlichen Online-Inhalten zunehmend anfällig für Depressionen, Angstzustände und Verhaltensstörungen.

Pauliuc rief alle Parlamentarierkollegen, Behörden und die Zivilgesellschaft dazu auf, diese Initiative zu unterstützen.

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