Nach zwei Jahren Arbeit, Hunderten von Indikatoren und Dutzenden von abgedeckten Sektoren bietet ein abgeschlossenes EU-Projekt nun ein vielversprechendes Instrumentarium zur Messung des Fortschritts hin zur Kreislaufwirtschaft . Hier erfahren Sie, wie es die Umwelt-, Energie- und Industriepolitik in ganz Europa im kommenden Jahrzehnt verändern könnte.
Ein riesiges Datenlaufwerk
Das Projekt begann mit der Identifizierung von 730 potenziellen Indikatoren zur Überwachung der Bemühungen um die Kreislaufwirtschaft. Diese wurden in eine digitale Plattform namens „Circular Economy Indicators Tool“ integriert, die mit bestehenden Rahmenwerken wie dem Circular Economy Monitoring Framework verknüpft werden soll.
Aus diesem Pool wurden 60 Top-Indikatoren ausgewählt und in 19 Fallstudien in wirkungsstarken Sektoren wie Elektronik, Kunststoffe, Bioökonomie, Bauwesen, Textilien, Lebensmittel, Verpackungen, Fahrzeuge und Batterien getestet. Diese Bereiche verbrauchen enorme Mengen an Ressourcen und erzeugen erhebliche Abfälle – ihre Transformation ist daher für die Klimaneutralitätsziele der EU von entscheidender Bedeutung.
Ein einheitliches Toolkit für Entscheidungsträger
Das Ergebnis ist mehr als nur ein Datensatz – es ist eine umfassende Taxonomie mit über 700 Indikatoren, die so strukturiert ist, dass sie Benutzer in allen Kontexten unterstützt: von lokalen Regierungen über Industrie bis hin zu Haushalten. Das von einem Konsortium unter der Leitung von Ricardo plc entwickelte System ermöglicht es Benutzern, relevante Indikatoren basierend auf Ziel, Sektor, Region oder Analysetiefe auszuwählen.
Es ist flexibel, skalierbar und auf politische Entscheidungsträger, NGOs, Unternehmen und Forscher gleichermaßen zugeschnitten.
Von Daten zur Politik
Durch Pilotversuche deckte das Projekt Lücken in den bestehenden Überwachungssystemen auf und lieferte konkrete politische Empfehlungen. Die Indikatoren decken Bereiche wie Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft im Produktlebenszyklus, Recyclingquoten, Treibhausgasemissionen und Nutzung von Primärressourcen ab.
Darüber hinaus werden sozioökonomische Kennzahlen in den Mix einbezogen – etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Kreislaufwirtschaft und neuartige Geschäftsmodelle, die auf Dienstleistungen statt auf Eigentum basieren (sogenannte Produkt-Dienstleistungssysteme).
Jeder Indikator wurde in realen Umgebungen getestet, was zu umsetzbaren Erkenntnissen für zukünftige Vorschriften, Sektorstrategien und Finanzierungsmechanismen führte.
Elf zentrale Politikbereiche
Der Abschlussbericht hebt elf Schwerpunktbereiche hervor, darunter Nahrungsmittelsysteme, Bau- und Abbruchabfälle, Biomasseproduktion und Kunststoffkreislaufwirtschaft. Jeder dieser Bereiche wird anhand der neuen Taxonomie analysiert, was Vergleiche zwischen den EU-Ländern und -Regionen ermöglicht.
Diese Ausrichtung unterstützt eine bessere Koordinierung zwischen EU-weiten, nationalen und lokalen Richtlinien und Finanzierungsprogrammen und trägt dazu bei, Doppelarbeit und Verschwendung zu vermeiden.
Entscheidend ist, dass das Toolkit so konzipiert ist, dass es mit wichtigen EU-Rahmenwerken wie dem europäischen Green Deal und dem Zero Pollution Action Plan übereinstimmt.
Offener Zugang und Community-Anpassung
Eine der größten Stärken des Toolkits ist seine Offenheit. Jeder – lokale Regierungen, NGOs, Unternehmen oder Forscher – kann die Indikatoren nutzen und an seine Bedürfnisse anpassen. Diese Transparenz unterstützt nicht nur eine verantwortungsvollere Umweltpolitik, sondern befähigt auch Bürger und Gemeinden, sich aktiv an der Kreislaufwirtschaft zu beteiligen.
Auf diese Weise wird CE zu mehr als einem akademischen Konzept oder einem hochtrabenden EU-Slogan – es entwickelt sich zu einem praktischen, messbaren Prozess, der in Echtzeit verfolgt, optimiert und angepasst werden kann.
Kurz gesagt: Dieses Projekt führt die Kreislaufwirtschaft von der Vision bis zur Verifizierung. Es bietet einen leistungsstarken Kompass für den Nachhaltigkeitsfahrplan der EU und liefert Instrumente, um Ambitionen in messbare Fortschritte umzusetzen – über Sektoren, Maßstäbe und Grenzen hinweg.
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