Eine vielversprechende Wende in den Klimaplänen

Die jüngste Bewertung der Europäischen Kommission zeigt ermutigende Fortschritte: Die EU-Länder verbessern ihre nationalen Strategien zur Erreichung der Klima- und Energieziele für 2030 deutlich. Die überarbeiteten nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs) spiegeln nun das wahre Ausmaß der bevorstehenden Herausforderungen wider.

Wenn alles nach diesen aktualisierten Plänen verläuft, ist die EU auf Kurs, die Netto-Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030 um fast 54 Prozent (im Vergleich zum Stand von 1990) zu senken und einen Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch von 42,5 Prozent zu erreichen – und damit nur knapp das offizielle Reduktionsziel von 55 Prozent zu verfehlen, das im EU-Klimagesetz festgelegt wurde .

Angesichts der jüngsten geopolitischen und wirtschaftlichen Schocks sind diese Fortschritte nicht nur beeindruckend, sondern entscheidend. Der grüne Wandel hat sich nicht verlangsamt, sondern nimmt sogar an Fahrt auf. Saubere Energie ist heute nicht nur eine klimapolitische Notwendigkeit, sondern auch ein Schlüssel für Europas industrielle Wettbewerbsfähigkeit, Energieunabhängigkeit und soziale Sicherheit.

Eine grüne Wirtschaft, die das Wachstum ankurbelt

Laut EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra ist Europa auf dem richtigen Weg. Seit 1990 sind die Emissionen um 37 % gesunken, während die EU-Wirtschaft um fast 70 % gewachsen ist. Kurz gesagt: Klimaschutz und Wirtschaftswachstum stehen nicht länger im Widerspruch zueinander.

Dennoch besteht kein Grund zur Selbstzufriedenheit. Jedes Land und jeder Sektor muss seinen Beitrag leisten. Saubere Technologien und Innovation sind nicht länger nur Schlagworte – sie bieten Geschäftschancen und schaffen Arbeitsplätze, die Europa widerstandsfähiger und zukunftssicherer machen.

Kommissarin Teresa Ribera, die für den gerechten und wettbewerbsfähigen grünen Wandel verantwortlich ist, betont , die aktualisierten NECPs seien ein Beweis dafür, dass wissenschaftlich fundierte Ziele und intelligente Politik Ergebnisse bringen. Für sie geht es bei der Klimastrategie nicht nur um Emissionsreduzierung, sondern darum, Europa zu modernisieren, Innovationen voranzutreiben und bessere Chancen für die Menschen zu schaffen.

Das nächste große Ziel? Eine Emissionsreduzierung um 90 % bis 2040.

Mehr Sonne, weniger Gas: Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Erneuerbare Energien entwickeln sich schnell zur dominierenden Kraft im europäischen Energiesektor. Mit zunehmender Produktion aus Wind-, Solar- und anderen erneuerbaren Energien sinkt der Gesamtenergieverbrauch – ein doppelter Gewinn für Klima und Wirtschaft.

Energiekommissar Dan Jørgensen betonte, die nationalen Pläne zeugen von der starken Entschlossenheit, fossile Brennstoffe abzuschaffen. Doch es gehe nicht nur um die Rettung des Planeten. Es gehe darum, Arbeitsplätze zu schaffen, Energiekosten zu senken und die wirtschaftliche Stabilität zu stärken.

Dennoch bleibt noch viel zu tun: Energieeinsparungen und eine höhere Energieeffizienz sind unerlässlich. Europa kann sich keine halben Sachen leisten – insbesondere, wenn es um eine wirklich integrierte Energieunion geht.

Investitionen, die wichtig sind

Die Kommission wird diese nationalen Bemühungen künftig mit zwei wichtigen Initiativen unterstützen:

Ziel dieser Programme ist die Finanzierung der Dekarbonisierung der Industrie und die Entwicklung eigener sauberer Technologien. Neben der Emissionsreduzierung sollen sie auch die Energiepreise stabilisieren und letztlich senken.

Doch ehrgeizige Ziele allein reichen nicht aus. In der nächsten Phase geht es darum, Pläne in echte, wirkungsvolle Investitionen umzusetzen.

Die EU wird die Mitgliedstaaten weiterhin finanziell und strategisch unterstützen, indem sie sowohl öffentliche als auch private Investitionen fördert. Koordinierung und Stabilität auf EU- und regionaler Ebene sind entscheidend, um das Vertrauen der Investoren zu stärken und den grünen Wandel zu verwirklichen.

Lücken, die noch geschlossen werden müssen

Nicht alle Mitgliedstaaten haben ihre endgültigen Pläne eingereicht. Belgien, Estland und Polen haben der Kommission noch ihre vollständigen NECPs schuldig. Ihre Ziele wurden in die allgemeine Analyse einbezogen, individuelle Bewertungen stehen jedoch noch aus, bis offizielle Einreichungen erfolgen. Der im April 2025 eingereichte Plan der Slowakei wird noch geprüft.

Insgesamt umfasste die Überprüfung der Kommission 23 Länder und lieferte in einem ausführlichen technischen Dokument maßgeschneiderte Leitlinien. Die Rolle der NECPs als zentrale Instrumente der Klimapolitik wird künftig im Rahmen einer umfassenderen Überprüfung der Governance-Verordnung für die Energieunion und den Klimaschutz neu bewertet.

Blick auf den Horizont: 2050 und darüber hinaus

Obwohl das Jahr 2030 weiterhin das unmittelbare Ziel ist, blickt die EU bereits weiter in die Zukunft. Die NECP-Überprüfung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Festlegung des Klimapfads bis 2040 und letztlich zur Erreichung der vollständigen Klimaneutralität bis 2050.

Um diese Vision zu verwirklichen, bedarf es noch mehr Ehrgeiz, Innovation und Solidarität in der gesamten EU. Die heutigen Fortschritte zeigen jedoch, dass nachhaltige Entwicklung mit Modernisierung einhergehen kann – und dass eine mutige Klimapolitik das Leben verbessern und den Planeten schützen kann.

Die Dynamik ist da. Nun liegt es an Europa, weiter voranzuschreiten.

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