Ein Kampf um Seltene Erden
Europa ist ins neue Epizentrum des globalen Rohstoffkampfes gerückt. Nach monatelangen Handelsspannungen und Pekings Ankündigung drastischer Exportbeschränkungen für Seltene Erden beschleunigt die Europäische Union die Arbeiten an RESourceEU – einer Strategie zur gemeinsamen Beschaffung, Lagerung und Verarbeitung wichtiger Mineralien, die für die Energiewende und die Verteidigungsindustrie unerlässlich sind.
„Die Welt ist unerbittlich gegenüber denen, die zögern. Europa kann nicht mehr so handeln wie früher“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung des Plans auf dem Berliner Forum „Globaler Dialog 2025“ . „Wir müssen den Zugang zu Rohstoffen sichern, so wie wir es geschafft haben, die Energieversorgung während der Krise nach Russlands Aggression gegen die Ukraine zu sichern“, betonte sie.
Eine neue Waffe im globalen Wettbewerb
Die Ankündigung erfolgt zeitgleich mit der Verkündung weiterer Exportbeschränkungen durch Peking – dem führenden Produzenten und Verarbeiter von Seltenen Erden. Diese betreffen unter anderem Magnete für Elektrofahrzeuge, Windkraftanlagen und militärische Ausrüstung. Die neuen Bestimmungen verpflichten jedes Unternehmen, das auch nur Spuren chinesischer Rohstoffe verwendet, zur Genehmigung des Exports durch die Regierung.
Laut EU -Beamten kommt Chinas Vorgehen einem „geopolitischen Schlag gegen Europas Schwachstelle“ gleich – seiner Abhängigkeit von strategischen Rohstoffen. Wie Handelskommissar Maroš Šefčovič anmerkte, mussten einige europäische Unternehmen ihre Produktion bereits einstellen, und Tausende weitere verfügen nur noch über Lagerbestände, die für wenige Wochen reichen.
Die EU reagierte umgehend: Noch in derselben Woche wird eine hochrangige technische Delegation aus China in der EU-Hauptstadt eintreffen, um über Exportbedingungen zu sprechen und Lieferengpässe zu verhindern. Ein Sprecher der Kommission räumte jedoch ein: „Es gibt keine Garantie dafür, dass die Gespräche zu einer schnellen Lösung führen werden.“
