Doch bevor Sie alles in Ihren Koffer werfen, sollten Sie Folgendes wissen: Nur weil Sie innerhalb der EU reisen, heißt das nicht, dass Sie alles einpacken können, was Sie wollen.

Der EU-Binnenmarkt macht das Reisen super einfach, aber es gibt immer noch Regeln darüber, was Sie mitbringen dürfen und was nicht – insbesondere, wenn es um Lebensmittel, Alkohol und große Mengen Bargeld geht.

Essen in der Tasche? Nur für den Eigenbedarf

Sie dürfen Lebensmittel mitbringen, wenn Sie über die Grenzen der EU reisen, solange diese für den Eigenbedarf bestimmt sind. Dazu gehören Dinge wie Fleisch, Milchprodukte, Obst, Gemüse und sogar Blumen – solange sie aus einem anderen EU-Land stammen und frei von Krankheiten oder Schädlingen sind.

Aber übertreiben Sie es nicht – für manche Gegenstände gelten Beschränkungen. Sie dürfen beispielsweise bis zu 10 Kilogramm Babynahrung in Pulverform mitbringen. Ähnliche Beschränkungen gelten für Babynahrung und spezielle Tiernahrung.

Bei diesen Regeln geht es nicht nur um die Gesundheit. Sie sollen auch verhindern, dass private Reisen zu inoffiziellen Geschäften werden. Wenn Sie also daran denken, sich große Mengen Käse oder Wurstkisten zuzulegen – lassen Sie es lieber bleiben.

Alkohol und Tabak: Hier ist die Rechnung

Wenn es um Alkohol und Zigaretten geht, ist die EU deutlich spezifischer. Zwar gilt immer noch die Vorstellung, alles sei für den „persönlichen Gebrauch“ bestimmt, doch gibt es Höchstmengen, die man mit sich führen darf – und die sind überraschend großzügig.

Sie können legal mitbringen:

  • 800 Zigaretten
  • 1 kg Tabak
  • 10 Liter Spirituosen
  • 20 Liter Likörwein (z. B. Sherry oder Portwein)
  • 90 Liter Wein
  • 110 Liter Bier

Klingt nach genug für eine riesige Party, oder? Genau deshalb fragen sich manche, ob diese Beschränkungen nicht zu locker sind. Tatsächlich haben die Zollbeamten das letzte Wort – wenn sie den Verdacht haben, dass Sie Waren zum Verkauf einführen, können sie Nachforschungen anstellen. Und ja, einige Länder führen immer noch interne Zollkontrollen durch, was die Idee der völligen Freiheit in der EU einschränkt.

Bargeld dabei? Achten Sie auf die Grenze

Überraschenderweise gibt es in der EU keine einheitlichen Regeln für den Bargeldtransport zwischen den EU-Ländern. Das ist merkwürdig, wenn man bedenkt, wie ernst die EU den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung nimmt.

Die eigentliche Regelung gilt an den EU-Außengrenzen. Wenn Sie die EU betreten oder verlassen und 10.000 Euro oder mehr in bar (oder den Gegenwert in einer anderen Währung) mit sich führen, müssen Sie dies auf einem speziellen Formular deklarieren. Vergessen Sie die Deklaration, machen Sie einen Fehler oder lassen Sie Informationen aus? Ihnen droht eine Geldstrafe oder Schlimmeres.

Innerhalb der EU besteht jedoch keine Pflicht zur Deklaration von Bargeld – was ein Schlupfloch darstellt. Einerseits erleichtert es den Geldtransfer. Andererseits? Es öffnet Tür und Tor für zwielichtige Geschäfte.

Kommen Sie von außerhalb der EU? Rechnen Sie mit weiteren Einschränkungen

Reisen innerhalb der EU bieten Ihnen große Freiheiten. Bei Flügen von außerhalb der EU ist die Situation jedoch etwas anders. Die Regeln sind strenger – insbesondere im Hinblick auf tierische Produkte.

Fleisch oder Milchprodukte aus Nicht-EU-Ländern einführen? Das ist ein klares Nein. Selbst versiegelte, im Laden gekaufte Produkte sind nicht erlaubt. Kleine Mengen von Obst, Gemüse, Honig, Eiern und Fischprodukten dürfen Sie einführen, allerdings nur innerhalb bestimmter Grenzen – und diese Grenzen variieren je nach Land.

Trotz der globalen Natur des modernen Reisens verfolgen die meisten EU-Länder im Namen der öffentlichen Gesundheit immer noch eine harte Linie gegenüber solchen Importen. Dies wirft jedoch Fragen nach der Balance zwischen Sicherheit und persönlicher Freiheit auf.

Mehrwertsteuerfrei einkaufen? Nur in bestimmten Fällen

Wenn Sie von außerhalb der EU kommen, können Sie einige Waren steuerfrei einführen – allerdings nur innerhalb bestimmter Grenzen. Dazu gehören:

  • 4 Liter stiller Wein
  • 16 Liter Bier
  • 1 Liter Spirituosen (über 22 % Alkohol) oder 2 Liter Likörwein
  • Parfüms und andere Produkte im Wert von bis zu 300 € (oder 430 € bei Flug- oder Seereisen)

Für Reisende unter 15 Jahren beträgt die Grenze nur 150 €.

Das Problem dabei ist, dass die Auslegung von Land zu Land unterschiedlich ist. Was ein Zollbeamter als „persönlichen Gebrauch“ betrachtet, gilt für einen anderen vielleicht nicht. Und nicht alle EU-Länder wenden diese Regeln auf die gleiche Weise an, was zu unklarer oder unfairer Behandlung an der Grenze führen kann.

Verbraucherrechte und grenzüberschreitender Einkauf

Angenommen, Sie kaufen im Ausland etwas – vielleicht eine coole Jacke, ein neues Telefon oder sogar ein digitales Abonnement – ​​und es stellt sich heraus, dass es fehlerhaft ist. Was nun?

Sie können sich an Ihr lokales Europäisches Verbraucherzentrum (EVZ) wenden. Dort können Sie bei grenzüberschreitenden Ansprüchen und Streitigkeiten beraten werden. Der Haken dabei ist jedoch: Ihre Rechte richten sich nach wie vor hauptsächlich nach dem Recht des Landes, in dem Sie den Artikel gekauft haben.

Die EU verfügt noch nicht über ein einheitliches Gesetz, das alle Verbrauchergarantien und Rückgaben innerhalb der EU abdeckt. Das bedeutet, dass es immer noch ein Flickwerk unterschiedlicher Regeln gibt, und es liegt an Ihnen, sich damit vertraut zu machen. Nicht ideal, insbesondere im Zeitalter des Online-Shoppings und digitaler Dienste, die problemlos Grenzen überschreiten.

Abschließende Gedanken

Reisen innerhalb der EU ist einfacher denn je – keine Visa, eine gemeinsame Währung (in den meisten Ländern) und ein gemeinsamer Markt. Doch was den Inhalt Ihres Koffers oder Ihrer Einkaufstasche betrifft, ist die Freiheit immer noch mit Kleingedrucktem verbunden.

Ob Bargeld, Cocktails, Käse oder Verbraucherrechte: Wer die Regeln kennt, kann sich viel Stress ersparen. Die EU hat zwar große Fortschritte bei der Vereinfachung der Grenzen gemacht, aber wenn es um Vorschriften geht, lohnt es sich, die Augen offen zu halten – und das Gepäck im Rahmen zu halten.

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