Ab Juni 2025 werden neue EU-Vorschriften Technologieunternehmen dazu verpflichten, Geräte zu entwickeln, die nicht nur intelligenter, sondern auch besser für den Planeten und Ihren Geldbeutel sind. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, in der Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern gesetzlich vorgeschrieben ist.

Für die Ewigkeit gebaut, nicht zum Ersetzen

Die neuen Regelungen basieren auf zwei wichtigen EU-Gesetzen: der Ökodesign-Verordnung und der Energiekennzeichnungsverordnung . Gemeinsam zielen sie darauf ab, den Verbrauchern qualitativ hochwertigere Produkte anzubieten, die länger nutzbar sind, die Umweltbelastung zu verringern und zur Bekämpfung von Elektroschrott beizutragen.

Ab Mitte 2025 müssen alle in der EU verkauften Smartphones, Tablets und Mobiltelefone strenge neue Standards erfüllen. Das bedeutet, dass die Geräte widerstandsfähiger gegen Stürze, Kratzer, Staub und Wasser sein müssen. Akkus müssen mindestens 800 Ladezyklen überstehen und dabei 80 % ihrer Kapazität behalten. Und das Wichtigste: Hersteller müssen Ersatzteile bis zu sieben Jahre lang vorhalten, nachdem ein Gerät vom Markt genommen wurde.

Darüber hinaus müssen Unternehmen mindestens fünf Jahre lang Systemupdates bereitstellen und wichtige Ersatzteile innerhalb von fünf bis zehn Werktagen liefern. Reparaturfachleute erhalten außerdem Zugriff auf die benötigte Software, wodurch das derzeitige Reparaturmonopol der markenautorisierten Werkstätten gebrochen wird. Das bedeutet für Sie günstigere und schnellere Reparaturen.

Ein Etikett, das tatsächlich etwas aussagt

Verabschieden Sie sich von vagen Spezifikationen und begrüßen Sie klare, nützliche Informationen. Nach den neuen Vorschriften muss jedes Gerät mit einem aktualisierten Energielabel versehen sein, das über den reinen Stromverbrauch hinausgeht. Es umfasst Angaben zur Akkulaufzeit, Haltbarkeit und einer brandneuen Funktion: dem Reparaturwert.

Dieser Score bewertet Geräte von A (superleicht zu reparieren) bis E (fast unmöglich) und gibt Ihnen einen echten Einblick in die Wartungsfreundlichkeit Ihres Geräts. Kein Rätselraten mehr – nur Transparenz.

Und das ist noch nicht alles. Alle diese Daten werden in der EPREL-Datenbank der EU veröffentlicht, damit Verbraucher, Journalisten und Verbraucherschutzorganisationen die Behauptungen der Unternehmen überprüfen und die Marken zur Verantwortung ziehen können.

Energie und Geld sparen und den Planeten schonen

Dabei handelt es sich nicht nur um symbolische Änderungen. Die EU schätzt, dass die neuen Vorschriften bis 2030 2,2 Terawattstunden Strom einsparen werden – das ist etwa ein Drittel des Verbrauchs, der ohne die Vorschriften verbraucht würde, oder genug, um die Hälfte Maltas mit Strom zu versorgen.

Und was ist mit Ihrem Bankkonto? Durch eine längere Lebensdauer von Geräten und günstigere Reparaturen könnten EU-Verbraucher bis 2030 20 Milliarden Euro sparen.

Auch für das Klima ist es ein Gewinn. Durch die Entwicklung langlebiger Produkte reduziert die EU den Bedarf an kritischen Rohstoffen – viele davon mit hohen ökologischen und geopolitischen Kosten verbunden. Einfacheres Recycling und Reparatur bedeuten weniger Bergbau, weniger Abfall und mehr Ressourcenunabhängigkeit für Europa.

Den globalen Standard setzen

Die im Juli 2023 verabschiedeten Regeln gelten für Geräte mit Hartbildschirmen. Tablets mit flexiblem Bildschirm und hochsichere Smartphones sind daher vorerst ausgenommen. Doch keine Sorge: Dies ist Teil der größeren EU- Initiative „Circular Electronics“ , die darauf abzielt, alle Verbrauchertechnologien langlebiger, reparierbarer, aufrüstbarer und recycelbarer zu machen.

Die Europäische Kommission hat klare Ziele. Laut Stéphane Séjourné will die EU „Designstandards setzen, die im gesamten Binnenmarkt gelten, Innovationen fördern und den Verbrauchern langlebige Geräte bieten“. Kommissar Dan Jørgensen fügt hinzu, dass langlebigere, energieeffiziente Produkte nicht nur besser für den Planeten, sondern auch für die Menschen seien.

Das Gesamtbild: Nachhaltigkeit zum Standard machen

Dies ist nur ein Teil eines viel größeren Wandels. Bereits 2020 startete die EU ihren Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, um nachhaltiges Design und nachhaltigen Konsum gesetzlich zu fördern. Seitdem haben Ökodesign-Maßnahmen den europäischen Verbrauchern bereits über 63 Milliarden Euro gespart und zur Schaffung neuer grüner Arbeitsplätze in der Reparatur- und Recyclingbranche beigetragen.

Diese Gesetze gehen über das reine Stromsparen hinaus – sie berücksichtigen auch den Wasserverbrauch, die Emissionen und die effiziente Nutzung von Materialien. Es geht darum, das gesamte System intelligenter und verantwortungsvoller zu gestalten.

Eine grünere digitale Zukunft beginnt hier

Wie EU-Kommissarin Teresa Ribera es formulierte, ist Nachhaltigkeit keine Option mehr – sie ist der neue Standard, auch in der digitalen Welt. Stärkere Verbraucherrechte, umweltfreundlichere Produkte und zuverlässigere Informationen sind die Eckpfeiler der digitalen Zukunft Europas.

In einer Zeit, in der wir uns mehr denn je auf Technologie verlassen und die Umweltprobleme immer größer werden, geht die EU mit gutem Beispiel voran. Reparierbarkeit, Langlebigkeit und Energieeffizienz sind keine besonderen Merkmale mehr – sie werden zur gesetzlichen Grundlage.

Seien wir ehrlich: Ihr nächstes Smartphone sollte nicht nur elegant sein – es sollte auch umweltfreundlich sein. Und dank der EU wird es das endlich sein.

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