Jugendliche verbringen Stunden damit, in sozialen Medien zu surfen | Quelle: Europäische Union, 2020 – EC Audiovisual Services

Am 14. Juli veröffentlichte die Europäische Kommission im Rahmen des Digital Services Act (DSA) neue Richtlinien und führte gleichzeitig ein von der EU entwickeltes Tool zur Altersüberprüfung ein, das mit den kommenden europäischen digitalen Identitäts-Wallets kompatibel ist.

Tech-Giganten wie TikTok, YouTube, Meta und X – alle im Rahmen des DSA als „sehr große Online-Plattformen“ eingestuft – werden nun einer strengeren Prüfung unterzogen, um nachzuweisen, wie sie Minderjährige schützen, insbesondere da die Mitgliedstaaten ihre eigenen nationalen Vorschriften einführen.

Fünf EU-Mitgliedsstaaten testen derzeit eine neue Altersverifizierungs-App zum Online-Schutz von Kindern: Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. In Frankreich hat der Gesetzgeber kürzlich ein Gesetz vorgeschlagen, das Kindern unter 15 Jahren den Zugriff auf Plattformen wie TikTok oder Instagram ohne elterliche Zustimmung verbietet. Andere EU-Mitgliedsstaaten wie Irland und Deutschland könnten diesem Beispiel folgen und verpflichtende Altersverifizierungsmechanismen oder Mindestalter für den Zugriff auf bestimmte Kategorien digitaler Dienste einführen.

„Bei diesen Regeln geht es darum, Kindern einen digitalen Raum zu geben, der ihr Wohlbefinden unterstützt“, sagte Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission.

Die neuen Richtlinien sind zwar nicht bindend, legen aber klare Erwartungen an das Verhalten der Plattformen fest – und das Europäische Gremium für digitale Dienste wird die Einhaltung im gesamten Block überwachen.

Zu den wichtigsten Empfehlungen gehören:

  • Standardmäßig obligatorische private Profile für Minderjährige
  • Sicherere Empfehlungssysteme zur Vermeidung schädlicher Inhalte und Suchtschleifen
  • Stärkere Tools zum Blockieren, Stummschalten und Vermeiden von Gruppen-Spam
  • Verbote von Downloads/Screenshots von Beiträgen Minderjähriger zur Eindämmung sexueller Ausbeutung
  • Deaktivieren von Funktionen zur Steigerung der Interaktion wie Streaks, Autoplay und Push-Benachrichtigungen
  • Kinderfreundliche Bedingungen, KI-Schutzmaßnahmen und Anzeigentransparenz
  • Grenzen manipulativer Monetarisierungstaktiken wie Lootboxen

Die Regeln gelten für alle Plattformen, die für Minderjährige zugänglich sind, mit Ausnahme von Klein- und Kleinstunternehmen. Damit gibt die EU erneut den Ton für die globale digitale Regulierung an.

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